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Evaluation

Das Unterrichtsangebot MeisterPOWER wurde durch den Fachbereich „Serious Games – Kompetenzförderung durch adaptive Systeme“ unter Leitung von Frau Juniorprofessorin Dr. Claudia Schrader der Universität Ulm evaluiert.

Ziele der Evaluation von MeisterPOWER

Die Evaluationsstudie verfolgte das Ziel, die didaktische Wirksamkeit der Lernsoftware MeisterPOWER zu überprüfen. Mit Hilfe der Erfassung mentaler Modelle wurde untersucht, inwiefern MeisterPOWER zur Vermittlung und kognitiven Vernetzung ökonomischer Kompetenzen beiträgt. Darüber hinaus wurde die Veränderung des Interesses an Wirtschaftsthemen erhoben sowie Einflussfaktoren identifiziert, die sich auf die Entwicklung ökonomischer Kompetenzen auswirken.

Mentale Modelle

Der Begriff „mentales Modell“ beschreibt die Organisation von Wissen in Form von Wissensstrukturen und legt den Fokus auf Beziehungen zwischen einzelnen Wissensinhalten im Gegensatz zum Umfang des Wissens (Kraiger, Ford & Salas, 1993).

Literatur:
Kraiger, K., Ford, J.K. & Salas, E. (1993) Application of cognitive, skill-based, and affective theories of learning outcomes of new methodis of training evaluation. Journal of Applied Psychology, 78 (2), pp. 311-328.

Abbildung: Grafische Darstellung eines mentalen Modells in Form einer Wissensstruktur
zu betrieblichen Abläufen und Ursachen von Erfolg und Scheitern.

Studienablauf

Die Studie wurde an zwei allgemein bildenden Schulen (WRS/RS und GMS) in Klassenstufe 8 durchgeführt. Insgesamt haben 43 Schülerinnen und Schülern an der Studie teilgenommen. Davon waren 18 Jugendliche weiblich und 25 männlich.

Die Studie wurde in zwei Erhebungsphasen unterteilt: einen Prä-Test und einen Post-Test. In beiden Erhebungen wurden die individuellen Wissensstrukturen der Schülerinnen und Schüler, Interesse an Wirtschaftsthemen sowie mögliche Einflussfaktoren auf die Lernerfahrung erfasst.
Zwischen Prä- und Post-Test haben die Schülerinnen und Schüler für die Dauer einer Schulstunde (45 Minuten) die Lernsoftware MeisterPOWER gespielt. Untersucht wurden die Veränderungen von Prä- zu Post-Test.
Schlussendlich wurden die Wissensstrukturen (mentale Modelle) der Schülerinnen und Schüler mit vorab erfassten Wissensstrukturen von Betriebsinhaber/-innen aus dem Handwerk abgeglichen, um Aussagen zu Kohärenz und Akkuratheit der mentalen Schüler-Modelle machen zu können.

Auszug der wichtigten Ergebnisse der Evaluation

Interesse an Wirtschaftsthemen und am Handwerk
Nach Spielen von MeisterPOWER geben sowohl Mädchen als auch Jungen ein gesteigertes Interesse an Wirtschafsthemen an. Gleiches für das Interesse am Handwerk.

Akkuratheit der mentalen Modelle

Nach Spielen von MeisterPOWER haben sich die individuellen Wissensstrukturen (mentale Modelle) der Schülerinnen und Schüler im Vergleich zum Prä-Test statistisch signifikant verändert. Insgesamt ist eine Annährung an die mentalen Modelle der in der Vorstudie befragten Handwerksexperten/-innen zu beobachten.
Die Wissensstrukturen der Schülerinnen und Schüler werden akkurater; ökonomische Kompetenzbereiche werden durch Spielen von MeisterPOWER also kognitiv neu vernetzt.


BWHT-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel, Projektleiterin Julia Weber,
Juniorprofessorin Dr. Claudia Schrader sowie wissenschaftlicher
Mitarbeiter Valentin Riemer (v.l.n.r.) bei Übergabe des Evaluations-
berichtes von MeisterPOWER.